Bernarda Albas Haus

Inhalt:

Andalusien in den dreißiger Jahren. Bernarda Alba, gerade verwitwet, befiehlt in ihrem Haus acht Jahre Trauer. Unter ihrem Regime leben die fünf ledigenTöchter vor den Blicken der Außenwelt weggesperrt, denn Bernarda will ihre Töchter auf keinen Fall unter Stand verheiraten. Nur der ältesten Tochter Angustias ist eine Beziehung zu einem Mann erlaubt, Pepe el Romano, schönster Mann im Ort. Aber auch ihre jüngste Tochter Adela hat sich heimlich in ihn verliebt und eine der mittleren Töchter Martirio verzehrt sich ebenfalls nach ihm. Nachts entwickelt sich an den Fernstern des Hauses ein aufmerksam beobachtetes „Treiben“, das am nächsten Morgen misstrauisch kommentiert wird. Kurz vor der Hochzeit von Angustias und Pepe herrscht trügerische Ruhe. Doch dann wird Adela ausgerechnet auf ihrem heimlichen Weg zum nächtlichen Stelldichein mit Pepe im Stall von ihrer Schwester Martirio ertappt. Alle eilen herbei und die Mutter vertreibt den Liebhaber mit einem Gewehrschuss. Im Glauben, ihr Geliebter sei tot, erhängt sich Adela. Bernarda ringt um Fassung. Gleichzeitig beschließt sie bedingungslos nach Außen die Fassade zu wahren.

“Bernarda Albas Haus“ ist ein dreiaktiges Drama über die Rolle der Frau und deren Unterdrückung im Spanien der 1930er Jahre. Es wurde erst zwei Monate vor Lorcas Tod im Jahre 1936 fertig gestellt. In seinem Stück bezieht Lorca das Zeitgeschehen mit ein, zeigt unter dem Eindruck des spanischen Faschismus an “Bernarda Albas Haus“ die Mechanismen eines funktionierenden Kontroll- und Bespitzelungssystems. Die sexuelle Repression im katholischen Glauben, die im Hause der Witwe Alba mit dem Wegsperren und der tief verwurzelten Selbstbeschränkung der Frauen herrscht, führt bei den Töchtern zu maßloser Gier nach Leben und Liebe. Auch Lorca selbst identifizierte sich mit dieser Rolle, denn ihm war es faktisch unmöglich, seine Homosexualität in der patriarchalisch geprägten und moralisch äußerst strengen katholischen Gesellschaftsordnung des Spaniens der 30er Jahre zu leben.


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